Endspurt bei den veganen Schnupperwochen!
Am letzten Tag sollte es darum gehen, wie die Teilnehmer nun als VeganerInnen im Alltag am besten zurecht kommen. Wie argumentiere ich? Wie bekomme ich heraus, ob das Produkt wirklich vegan ist? Im Laufe der zwei Wochen wurde gewünscht, dass auf zwei Themen noch etwas intensiver eingegangen wird, nämlich auf Hersteller-Informationen „Wie schreibe ich eine Produktanfrage?“ und auf vegane Hundeernährung. Die Teilnehmer wurden vorher gebeten sich ein Produkt auszusuchen für das sie beim Hersteller nachfragen wollten, ob tierische Inhaltsstoffe darin enthalten sind (ggf. auch nach Tierversuchen fürs Endprodukt bzw. für die Rohstoffe). Dies war dann wieder mein (Irina) Part. Tatsächlich hatten fast alle Teilnehmer ein potenziell veganes Produkt dabei für das dann in Kleingruppen eine Produktanfrage geschrieben wurde. Ich war erstaunt wie detailliert auf fast alle Eventualitäten eingegangen wurde und wie präzise die Anfragen formuliert waren! Anschließend wurden die ausformulierten Mails vorgelesen und die anderen Teilnehmer konnten Fragen dazu stellen und wir haben diskutiert ob alle Punkte angesprochen wurden. Für eine Hautcreme haben wir anschließend gemeinsam am Flipchart eine Hersteller-Anfrage geschrieben. Außerdem blieb noch Zeit um Fragen zu klären, wie man seine Frage am besten formuliert. Gibt man gesundheitliche Gründe (oder gar Allergien) an? Gibt man Informationen, warum man sich vegan ernährt bzw. vegan lebt? Erwähnt man überhaupt dass man so lebt oder stellt man nur die Fragen auf die man gerne eine Antwort hätte? Was ist strategisch am günstigsten um an die gewünschten Informationen zu kommen? Nach dem Schreibworkshop hatten alle Teilnehmer eine Mustervorlage für ein Produkt und eine fertige Vorlage, die sie gleich abschicken konnten.
In der ersten Pause durfte schon ein Teil des (teilweise von den Teilnehmern mitgebrachten) Buffets angerührt werden, nämlich die herzhaften Speisen. Die zahlreichen Kuchen und Torten waren für die zweite Pause gedacht, was schon eine gewisse Geduldsprobe war, da alles so verlockend aussah.
Nach der ersten Pause gab es von Annabelle einen Vortrag über die vegane Haustierernährung, speziell über die Hundeernährung. Dabei wurde zunächst auf den Begriff „Haustier“ eingegangen, z. B. was es heißt ein Tier „zu halten“ und inwiefern dieses mit der veganen Lebensweise vereinbar ist. Umfangreiche Studien und Zahlen über gesunde vegane Hunde – ja sogar gesünder als mit herkömmlicher Fleischnahrung – waren ein Hauptbestandteil des Vortrags. Es ist nicht natürlich einen Hund mit Rindern zu ernähren, weil er sich in der Natur auch kein Rind jagen würde. Das ist genauso einleuchtend wie die Tatsache, dass sich in Hundefutter häufig Reste der Fleischindustrie wiederfinden, die ebenfalls alles andere als gesund sind. Annabelles Hunde, die während der Schnupperwochen immer mal dabei waren, waren die lebendigen Beispiele dafür, dass ein veganer Hund gesund und fit sein kann.
Nach einer weiteren Pause gab es noch einen Workshop der wieder in meinen (Irina) Händen lag. Es ging um Argumente im Alltag. Hierfür haben wir die Kopfstand-Methode aus der Kommunikationswissenschaft verwendet und haben zunächst alle Argumente gegen eine vegane Ernährung gesammelt. Nach den zwei Wochen fiel es den Teilnehmern gar nicht mehr so leicht Gegenargumente zu finden. Aber nach und nach kamen doch die Vorurteile zu Tage und wir haben vier Pinnwände voller roter Kärtchen gepinnt. Im zweiten Schritt ging es darum alle Argumente zu widerlegen: Und zwar mit grünen Kärtchen! Nachdem alle Argumente und Vorurteile widerlegt waren, hatte jeder doch ein ganz gutes Repertoire an Argumenten für die vegane Ernährung. Viele haben sich die Argumente notiert und vor allem die Antworten auf die gängigen Vorurteile abgeschrieben.
Dann ging es darum, die „Vegan-Zertifikate“ für die Teilnahme an den veganen Schnupperwochen feierlich zu verleihen. Anschließend wurden noch die restlichen Leckereien vom Buffet verteilt.
Abschließendes Gruppenfoto
Zum Schluss wurden die Evaluationsbögen von den Teilnehmern ausgefüllt. Eine mündliche Feedbackrunde rundete die ganze Veranstaltung ab.
Es war eine tolle Zeit, die sehr viel Spaß gemacht hat!
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